Düngen mit Schafwoll-Pellets
Vor etwa einem halben Jahr bekam ich eine unscheinbare 500 g schwere Plastiktüte geschenkt, gefüllt mit kleinen Wollkügelchen. Die Gebrauchsanleitung beschränkte sich auf: „5 g pro Pflanze bei Pflanzung“.
Bei der Vorbereitung auf die Pflanzung des Chinakohls arbeitete ich also den Inhalt der Tüte in das rund 3 m² große Beet ein. Die Kügelchen quollen auf und sind nun nicht nur in, sondern auch auf der Erde.
Wie es der Zufall will, kam im Bayerischen Fernsehen in der Sendung „Unser Land“ wenige Tage später am Freitag, 29.07.2018 ein Beitrag über einen Schäfer, der solche Schafwoll-Pellets herstellt. Dass sie ähnlich wie Hornmehl oder Hornspäne einen guten Stickstoffdünger ergeben war mir ja schon vorher klar. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass durch den langsamen Abbau der Stickstoff längerfristig zur Verfügung steht (im Gegensatz zu mineralischem Dünger) und dadurch auch eine Überdüngung vermieden wird. Ich erfuhr in der Sendung aber auch, dass diese Pellets noch andere wichtige Inhaltsstoffe wie z.B. Phosphate etc. enthalten.
Sie sind ein natürlicher Dünger, der bei einem Kilopreis von etwa 10 Euro mit „Kunstdünger“ durchaus konkurrieren kann. Außerdem unterstützt man Schäfer, die sonst für die Schafwolle minderer Qualität keine andere Verwendung finden
Als aber auch noch in der Sendung behauptet wurde, dass durch diese Düngung Schnecken und Wühlmäuse weitgehend von den Gemüsekulturen ferngehalten werden, wurde ich natürlich erst recht aufmerksam. Ich werde das genau beobachten. Falls diese Behauptung tatsächlich zutreffen sollte, weiß ich, wie in Zukunft meine Sticksoff- Düngung (z.B. bei allen Kohlarten) aussehen wird.
Ich wünsche allen ein ertragreiches Gärtnerjahr ohne Hagel und anderen Naturkapriolen.
Euer Toni Hötzinger