Wenn Sie im späten Herbst ab Oktober noch einmal frische, saftige und wohlschmeckende Früchte ernten wollen, kann ich Ihnen die Pflanzung von Mini-Kiwis (actinidia arguta) aus eigener Erfahrung empfehlen.
Ich habe vor drei Jahren eine weibliche und eine männliche Pflanze der WEIKI (Abkürzung für Weihenstephaner Kiwi) gepflanzt, da bei allen Kiwi-Sorten weibliche und männliche Blüten an verschiedenen Pflanzen wachsen. Es wären auch mehrere weibliche, verschiedene Kiwi-Pflanzen für eine männliche Pflanze möglich. Die kleinen Kiwis, von denen es mittlerweile eine ganze Anzahl Sorten gibt, sind die kleinen Verwandten der neuseeländischen Kiwis. Die meisten werden nur etwa so groß wie eine große Stachelbeere und sehen auch ähnlich aus. Man kann die kleinen Kiwis mitsamt der zarten und glatten Schale essen und verarbeiten. Die süßen Früchte enthalten viel Vitamin C und schmecken wunderbar, wenn man sie ausreifen lässt. Dies behaupten nicht unbegründet zwei Enkelkinder und zwei Nachbarkinder, deren erster Gang im Garten so ab Mitte Oktober immer sogleich zur Kiwi-Ernte war. Trotzdem blieben noch über zwei Kilogramm für eine köstliche Kiwi-Marmelade und zum Belegen von Obstkuchen.
Der Vorteil der Mini-Kiwis liegt in ihrer großen Robustheit. Sie wachsen in jedem Boden, lieben volle Sonne, gedeihen aber auch im Halbschatten. Frost bis unter 25 Grad Celsius schadet ihnen nicht. Wenn im Herbst frühe Nachtfröste drohen, kann man die Früchte vorher ernten und bei Zimmertemperatur nachreifen lassen.
Alle Kiwi-Sorten sind Rank-Pflanzen, denen man ein Rank-Gerüst oder auch Zaun anbieten muss. Die windenden Triebe wurden bei mir über vier Meter lang und haben sich um alles, was sich ihnen bot, herum gewunden. Als einzige Pflege ist ein regelmäßiger Rückschnitt erforderlich, da sonst das Gewirr von Zweigen der sehr wüchsigen Pflanzen zu dicht wird. Die besten Früchte wachsen sowieso an den jungen Trieben, die reichlich von älteren Ranken abzweigen.
Meine Kiwi-Pflanzen wurden von keinerlei tierischen Schädlingen oder von Pilzen heimgesucht. Bei der Ernte entdeckten die Kinder zu ihrer großen Freude auch noch ein Vogelnest in dem Strauch (Foto!). Die letzten Früchte, die weder die Kinder noch meine Frau schafften, fielen ab Mitte November zu Boden und wurden von Amseln und vom Igel verzehrt.
Es grüßt herzlich Ihr Toni Hötzinger.